Datei: | guantanamo.php |
Erstellt: | 20.12.2007 |
Aktualisiert: | 25.01.2009 |
Sehr geehrter Herr Schäuble,
in der Tagesschau vom 01.12.2007 haben Sie die Kritiker von Guantanamo, zu denen Sie sich demnach selbst nicht zählen, nach einer besseren Alternative gefragt, weil Ihrer Meinung nach die alleinige Kritik an Guantanamo kein Problem löst. Ehrlich gesagt bin ich zutiefst erschüttert, daß der Inenminister der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2007 öffentlich eine solche Frage stellt, denn die Frage nach einer Alternative zu Guantanamo darf sich dem Innenminister unseres Rechtsstaates gar nicht stellen.
01.12.2007 Keine Alternative zu Guantanamo
Diejenigen, die sagen Guantanamo
ist nicht die richtige Lösung, müssen bereit sein da- darüber nachzudenken,
was die bessere Lösung ist, denn allein mit der Kritik ist kein Problem
gelöst
Tondatei Video siehe unten
Entschuldigen Sie Herr Schäuble, aber die Tatsache, daß Sie sich öffentlich nach einer besseren Lösung als Guatanamo erkundigen, fasse ich als Zustimmung zu Guantanamo auf. Aber ich weiß schon, daß man Sie da mal wieder völlig falsch versteht, nicht wahr? Genauso wie man Ihre Aufforderung, darüber nachzudenken, ob man Terrorverdächtige nicht präventiv töten lassen könne, ebenfalls ganz falsch verstanden hat, nicht wahr?
Sehr geehrter Herr Schäuble, nimmt man alle Ihre sonstigen Äußerungen hinzu, kann man Sie nur als personifizierte Gefahr für unsere freiheitlich- demokratische Grundordnung betrachten. Gefährlicher, als jeder Terrorist es sein könnte, weil Sie leider in der Regierungsverantwortung stehen und sich offenbar niemand in der großen Koalition taut, Ihnen zu widersprechen.
Mit freundlichen Grüßen,
Winfried Wacker
Zitate von Wolfgang Schäuble
05.01.2007 Bundeswehr im Inneren
Es macht auf Dauer keinen
Sinn, dass die Bundeswehr überall auf der Welt vielfältige Aufgaben wahrnehmen
kann, nur nicht in dem Land, in dem das Grundgesetz gilt.
18.04.2007 Im Zweifel gegen den Angeklagten
Die Unschuldsvermutung
heißt im Kern, dass wir lieber zehn Schuldige nicht bestrafen als einen Unschuldigen
zu bestrafen. Der Grundsatz kann nicht für die Gefahrenabwehr
gelten.
07.07.2007 Neuer Schäuble-Vorschlag: Gezielte Tötung im Kampf
gegen den Terror?
Wir müssen darüber
reden, ob das Maß an Prävention, das unseren Polizeigesetzen heute schon
eigen ist, genügt, so
Schäuble. Eine Möglichkeit seien Auflagen für Gefährder, die nicht
abgeschoben werden könnten - etwa ein Kommunikationsverbot im Internet
oder mit dem Handy bis hin zu
Extremfällen wie dem so genannten Target Killing
,also der gezielten
Tötung von Verdächtigen durch den Staat.
09.07.2007 Schäuble über die Verfassung
Die rote Linie ist ganz
einfach: Sie ist immer durch die Verfassung definiert, die man allerdings verändern
kann.
09.11.2007 Berlin/Ulm Mittel der Verfassungsklage verhöhnt
Wir hatten den 'größten
Feldherrn aller Zeiten', den GröFaZ, und jetzt kommt die größte
Verfassungsbeschwerde aller Zeiten.
15.12.2007 Berlin/Ulm Minister verteidigt Folter
Wenn wir sagen würden, Informationen,
bei denen wir nicht sicher sein können, dass sie unter vollkommen rechtsstaatlichen
Bedingungen zu erlangen waren, nutzen wir unter keinen Umständen - das wäre
völlig unverantwortlich. Wir müssen solche Informationen
nutzen.
06.01.2008 Der Staat bedroht angeblich nicht die Freiheit
Nicht der Staat bedroht Freiheit
und Sicherheit, sondern die Rechtsbrecher. Wer was anderes sagt, ist verrückt.
20.01.2008 Artikel 1 GG: Die Würde des Menschen ist
unantastbar
Alle grundrechtlich geschützten
Bereiche enden irgendwo. Wo diese Grenzen sind, wie man die gegensätzlichen Interessen
abgrenzt, ist Sache des Gesetzgebers.
Die Krönung stammt allerdings schon aus dem Jahre 1996:
13.09.1996 (FAZ Seite12) Grundrechte als lästiges Hindernis
Die Verfassung ist immer weniger
das Gehege, in dem sich demokratisch legitimierte Politik entfalten kann, sondern immer
stärker die Kette, die den Bewegungsspielraum der Politik
lahmlegt