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Erstellt: | 02.06.2012 |
Aktualisiert: | 27.04.2016 Foto Maria P. entfernt |
Aktuelles Tagesgeschehen
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Die Schlagzeile:
01.06.2012: Grüne kritisieren Gaucks Äußerungen zum Islam
Die äußerungen des Bundespräsidenten über den Islam in Deutschland stoßen bei den Grünen auf Kritik: Er könne Gaucks Differenzierung nicht nachvollziehen, sagte der Grünen Vorsitzende Özdemir. Gauck hatte sich von dem Satz seines Vorgängers Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. [ Quelle]
Danke Herr Gauck!
Nein, das ist keine Polemik, kein Sarkasmus und auch keine Ironie. Ich meine es wirklich ernst und bedanke mich bei Ihnen dafür, daß Sie zurecht gerückt haben, was Ihr Vorgänger Wulff an den falschen Platz gestellt hat. Der hatte gesagt, der Islam gehöre inzwischen auch zu Deutschland. Als dieser Satz damals durch die Presse ging, empfand ich das als Verrat an unserem Land, unserer Kultur und vor allem an unseren hart erkämpften Werten wie etwa der Freiheit, der Rechtstaatlichkeit oder der Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Sehr geehrter Herr Özdemir,
Der Islam ist uns als Religion, als Rechtssystem (Schariah) und Ideologie so fremd, daß nun wirklich keine Rede davon sein kann, er gehöre zu Deutschland. Daran ändert sich auch nichts dadurch, daß inzwischen mehr als 4 Millionen Muslime in Deutschland leben. Diese Menschen sind hier. Sie leben und arbeiten hier und gehören selbstverständlich zu Deutschland! Die Menschen. Aber nicht automatisch auch die Religion, der sie angehören! Diese Religion ist mit unseren Grundwerten nicht zu vereinbaren.
Sure 3.28 Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen vor den Gläubigen - und wer das tut, hat nichts mit Allah, es sei denn, daß ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet. Allah warnt euch vor Seiner Strafe, und zu Allah ist die Heimkehr.
Sure 4.144 O die ihr glaubt, nehmt euch keine Ungläubigen zu Freunden vor den Gläubigen. Wollt ihr wohl Allah einen offenkundigen Beweis gegen euch selbst geben?
Sure 5.51 Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde, aber nicht mit euch. Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen. Allah leitet das Volk der Frevler nicht recht.
Sure 35.36 Für diejenigen, die ungläubig sind, ist das Feuer der Hölle bestimmt. Darin wird mit ihnen kein Ende gemacht, so daß sie sterben, und es wird ihnen auch seine Pein nicht erleichtert. So vergelten wir jedem, der sehr ungläubig ist.
Sure 98.6 Wahrlich, jene, die ungläubig sind unter dem Volk der Schrift (Christen/Juden) und den Götzendienern, werden im Feuer der Hölle sein, um darin zu bleiben. Sie sind die schlechtesten Geschöpfe.
Ich möchte nicht in einem Land leben, zu dem eine Religion gehört, nach deren Vorschriften man Dieben die Hände abhacken und Ehebrecherinnen zu Tode steinigen soll. Ich will nicht in einem Land leben, zu dem eine Religion gehört, in deren Namen Menschen ausgepeitscht oder geköpft werden, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen oder vom rechten Glauben abgefallen sind. Ich kann nicht in einem Land leben, zu dem eine Religion gehört, die Männer auffordert, ihre Frauen zu schlagen, wenn sie aufbegehren. All das ist bei uns gegen das Gesetz und kann daher nicht zu Deutschland gehören.
Nach dem Islam - und zwar auch in den eher sakulären Ländern wie beispielsweise der Türkei - bin ich als Christ ein Ungläubiger und damit eines der schlechtesten Geschöpfe dieser Welt. Ein Kafir zu dem kein gläubiger Moslem eine Freundschaft pflegen darf. Wie soll eine Religion zu Deutschland gehören, die eine Freundschaft zu Deutschen verbietet? Dieses Paradox müssen Sie mir erklären, Herr Özdemir. Stünden sie vor mir und würden behaupten, mein Freund und gleichzeitig ein gläubiger Moslem zu sein, dann würden Sie mindestens in einem dieser Punkte lügen.
Nach den Worten des Koran werde ich als Ungläubiger entweder zu Lebzeiten noch zum Islam bekehrt oder ich werde in der Hölle schmoren. Ginge es nach der Scharia, dann müßte ich als Ḥarbī dorthin sogar ausdrücklich befördert werden, was nichts anderes bedeutet, als daß ich nach diesem religiösen Rechtssystem getötet werden müßte, falls ich mich einer etwaigen Aufforderung, zum Islam zu konvertieren, widersetzte.
Selbstverständlich gebe ich keinem heute lebenden Moslem die Schuld für den Text im Koran, wie auch kein heute lebender Christ etwas für so manchen Unsinn in der Bibel kann. Nur merke ich aber auch nicht, daß sich irgendjemand in der muslimischen Welt von bestimmten Teilen des Koran distanziert oder dessen Worte in Frage stellt. Im Gegenteil werden stets noch die besondere Glaubenstreue der Muslime und die religiöse Überlegenheit des Islam hervorgehoben. Und warum sollte eine Religion zu Deutschland gehören, in der das Wort Gottes (Allah) auch nach hunderten von Jahren noch wortwörtlich ausgelegt wird und in der Muftis Fatwas erlassen können, die über dem weltlichen Recht stehen und deshalb von keinem weltlichen Gericht angefochten werden können? (Hier ein aktuelles Beispiel im Spiegel)
Ich weigere mich auch ausdrücklich, eine Religion als Deutschland zugehörig zu akzeptieren, deren Anhänger zum Teil so fanatisch, radikal und humorlos sind, daß sie wegen ein paar Karikaturen Menschen umbringen und Häuser anzünden.
Sure 4.34 Die Männer haben Vollmacht und Verantwortung gegenüber den Frauen, weil Gott die einen vor den anderen bevorzugt hat und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. Die rechtschaffenen Frauen sind demütig ergeben und bewahren das, was geheimgehalten werden soll, da Gott es geheimhält. Ermahnt diejenigen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, und entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und schlagt sie. Wenn sie euch gehorchen, dann wendet nichts Weiteres gegen sie an. Gott ist erhaben und groß.
Der Islam ist Religion und Rechtssytem zugleich. Schon alleine das ist mit unseren Grundwerten nicht zu vereinbaren. Im Islam haben Frauen kaum Rechte und dürfen mit Gottes Segen geschlagen und mißhandelt werden, während Buben verhätschelt, verwöhnt und zu selbstverliebten Machos und Herrenmenschen erzogen werden. Nach wie vor werden islamische Frauen (und Kinder!) zwangsverheiratet. Sicher, auch in Deutschland werden Frauen zum Teil schlecht behandelt und auch geschlagen. Wir sind nicht die besseren Menschen! Aber das sind schlicht menschliche Verfehlungen und keine durch Religion legitimierte Menschenrechtsverletzungen im Namen und Auftrag des allmächtigen Herrn. Gewalt gegen Frauen ist übrigens nach Angaben dieser Quelle die häufigste Todesursache von muslimischen Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren!
Political Correctness ist bis zu einer gewissen Grenze völlig in Ordnung. Aber aus Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer Kulturen und Religionen seine eigenen Werte zu verraten und zu verkaufen, ist mit Verlaub nichts anderes als Arschkriecherei.
Die Muslime können freilich nichts dafür, daß sie in ihre Kultur und in ihre Religion hineingeboren wurden. Aber sie können etwas dafür, daß sie sich auch nach hunderten von Jahren noch immer aktiv der Aufklärung verweigern, daß sie Religion und Staat noch immer nicht hinreichend trennen und andere Religionen weder anerkennen, noch respektieren. Und solange das so bleibt, gehört der Islam nicht zur aufgeklärten westlichen Welt des 21. Jahrhunderts und schon gar nicht zu Deutschland.
"Wir machen keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Nicht-Zivilisten,
zwischen Unschuldigen und Schuldigen – nur zwischen Moslems und Ungläubigen.
Und das Leben eines Ungläubigen ist wertlos!"
Scheich Omar Bakri Muhammad, europäischer Imam
"
Dieses Land [Deutschland] ist unser Land, und es ist unsere Pflicht, es positiv zu
verändern. Mit der Hilfe Allahs werden wir es zu unserem Paradies auf der Erde
machen, um es der islamischen Ummah und der Menschheit insgesamt
zur Verfügung zu stellen. Allah verändert die Lage eines Volkes erst, wenn
das Volk seine Lage ändert!"
Ibrahim El-Zayat Präsident der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e.V.
Und wer jetzt die Karte mit der Aufschrift Ausländerfeindlichkeit ziehen will, möge das gerne tun. Dem halte ich entgegen, daß ich mit dem Islam kein Problem habe, solange ich diese rückständige und teils Menschenverachtende Religion nicht als dem Land meiner Wurzeln zugehörig betrachten muß. Ich achte und respektiere alle Menschen hier, gleich woher sie kommem und welche Sprache sie sprechen. Alle die hier leben gehören selbstverständlich zu Deutschland. Die Menschen! Die Religionen dieser Menschen gehören aber nur dann ebenfalls zu Deutschland, wenn ihre Regeln und Ansichten mit unseren Grundwerten in Einklang zu bringen sind.
Eine intolerante, unaufgeklärte, humorlose Religion, die sich selbst viel zu wichtig nimmt, ihre Anhänger als die besseren Menschen und Andersgläubige als menschlichen Abschaum klassifiziert; eine Religion die irgendwann vor hunderten von Jahren aufgehört hat, sich weiter zu entwickeln und deshalb reihenweise Fundamentalisten und Fanatiker produziert und in alle Welt exportiert, ist aber gerade nicht mit unseren Grundwerten zu vereinbaren und gehört deshalb auch nicht zu Deutschland.
Update 10.01.2013 Nachdem sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche die Vorhautbeschneidung von Kleinkindern und Säuglingen in der Debatte um das Kölner Beschneidungsurteil verteidigt und befürwortet hat, betrachte ich auch die christliche Kirche als nicht mehr als Vereinbar mit dem Grundgesetz und bin konsequenterweise ausgetreten. Dies sei hier an dieser Stelle angemerkt, um zu beweisen, daß sich meine Kritik ausschließlich gegen die Religion richtet und nicht gegen die Menschen, die ihr angehören. Und daß ich an die christlichen Kirchen keine anderen Maßstäbe anlege, als an alle anderen Religionen dieser Welt: Religionen, die Menschenrechte mißachten sind nicht kompatibel mit unseren Grundwerten und gehören deshalb auch nicht zu uns. Jedenfalls nicht nach meinem Verständnis.
Update 17.01.2015 Bei einem Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu am 12.01.2015 im Berliner Kanzleramt wiederholte Merkel in Erinnerung an die Aussage des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, daß der Islam zu Deutschland gehöre.
Aus diesem Anlaß hier ein paar Zahlen aus einer Studie des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung Berlin (WZB) von 2013. Wenn man sich die vielen - zum Töten auffordernden - Suren einmal durchliest und die zweite Aussage in der Liste ansieht, kann einem wahrlich Angst und Bange werden. Die Auswertung der repräsentativen Befragung von muslimischen Einwanderern und Einheimischen in sechs europäischen Ländern ergab folgendes:
Religiöser Fundamentalismus
- 60% meinen: Wir sollten zu den Wurzeln des Islam zurückkehren
- 75% meinen: Es ist nur eine (also wörtliche, red.) Auslegung des Koran möglich
an die sich alle Muslime halten sollten - 65% meinen: Die religiösen Regeln sind wichtiger als die Gesetze des Landes in dem ich lebe
- 60% meinen: Ich will keine Homosexuellen zum Freund
- 45% meinen: Juden kann man nicht trauen
- 45% meinen: Der Westen will den Islam zerstören
Quelle lokal PDF 140KB
Quelle online
Und um es einmal zu ausdrücklich zu erwähnen: Diese Umfrage wurde keineswegs unter IS-Rebellen in Syrien durchgeführt, sondern unter den hier lebenden Durchschnittsmuslimen von nebenan. Links die Leiche der hochschwangeren 19 jährigen Maria P., die lebendig verbrannt wurde, weil sie schwanger wurde und mit dem Wunsch, das Kind auszutragen, die Familienehre verletzt hatte. Die Fotos werden hier nicht gezeigt, um die Sensationsgier zu stillen, sonden weil die sogenannten Qualitätsmedien sie aus lauter Political Correctness nicht zeigen und damit gezielte Desinformation betreiben. Aus demselben Grund haben die Medien bei diesem Fall zunächst auch die Türkischstämmigkeit des mutmaßlichen (Haupt-) Täters eisern verschwiegen. Frage an den Leser: Was für ein Sturm der Entrüstung wäre wohl in Deutschland los gewesen, wenn eine junge Türkin von einem Deutschen abgestochen und lebendig verbrannt worden wäre? Die Straßen wären jedenfalls nicht mehr sicher gewesen und sogar Erdogan persönlich hätte bei Merkel interveniert. Der schreckliche Tod von Maria hingegen wurde in der Öffentlichkeit beinahe Schulterzuckend zur Kenntnis genommen und kein deutscher Politiker hat auch nur ein einziges Wort darüber verloren...
Eure Toleranz wird uns muslimische
Frauen noch umbringen. Dieses naive Toleranzverständnis von vielen politischen
Sonntagsrednern schadet uns. Uns türkischen Frauen wäre viel Leid erspart
geblieben, wenn man in Deutschland mehr über den Alltag von muslimischen Frauen
geredet hätte.
Serap Çileli,
Buchautorin und Menschenrechtlerin
Die bittere Wahrheit ist: Es gibt keinen moderaten oder friedlichen oder toleranten Islam. Es gibt nur einen wörtlich auszulegenden und nicht interpretierbaren Islam. Der ist intolerant, respektlos, menschenverachtend, frauenfeindlich, gewalttätig und voller Haß gegen alle Ungläubigen, weswegen sich die drei Bücher des Islam
- Koran (Offenbarung)
- Sira (Biographie Mohammeds)
- Hadith (Aussprüche und Leben Mohammeds)
auch überwiegend mit diesen abscheulichsten Wesen in Allahs Schöpfung beschäftigen und fortwährend deren Ermordung in den grausigsten Varianten fordern. Würde Deutschland sein Grundgesetz wirklich ernst nehmen, müßte man dem Islam unverzüglich den Status einer Religion aberkennen weil die Schriften des Islam unseren Grundwerten diametral widersprechen. Dem Islam aber ausgerechnet den grundgesetzlichen Schutz der Religionsfreiheit zu gewähren, ist wahnwitzig, widersinnig, absurd und geradezu selbstmörderisch. Der Islam ist eine existenzielle Bedrohung unserer Freiheit, unserer Demokratie und auch unseres Lebens, denn der Islam schreibt allen Muslimen vor, die Scharia mit allen Mitteln in der Aufnahmegesellschaft durchzusetzen, sobald der Bevölkerungsanteil hoch genug ist:
"Eines Tages werden Millionen Männer die südlichen Breitengrade
verlassen, um sich in den nördlichen Breitengraden niederzulassen,
und sie kommen nicht als Freunde hierher, denn sie ziehen aus, um zu kämpfen
und zu siegen, und sie werden durch ihre Söhne siegen, die Gebärmütter unserer
Frauen werden uns den Sieg bringen."
Mohammed Boukharrouba, UN-Vollversammlung 10. April 1974
"Dieses Land ist unser Land, es ist unsere Pflicht, es positiv zu verändern.
Mit Hilfe Allahs werden wir es zu einem Paradies auf der Erde machen, um es der
Islamischen Umma zur Verfügung zu stellen. Allah hat euch zu Erben gesetzt
über die Ungläubigen, über ihre Äcker und Häuser, über all ihre Güter und alle
Lande, in denen ihr Fuß fassen werdet."
Ibrahim El-Zayat
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen
Gesetze werden wir euch beherrschen"
Imam von Izmir 1999 auf der Europa-Synode.
"Die Demokratie ist nur den Zug auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen
sind unsere Kasernen. Die Kuppeln unsere Helme. Die Minarette unsere Bajonette. Und die Gläubigen
unsere Soldaten."
Recep Tayyib Erdogan, 1997
Würde in heutigen Tagen jemand eine Religion wie den Islam neu erfinden und etablieren wollen, würde man ihn stehenden Fußes wegen Volksverhetzung bestrafen und aus dem Verkehr ziehen. Soviel ist sicher.
Die Schlagzeile:
Enkeltrickbetrüger als Argument für Vorratsdatenspeicherung
Im Kampf gegen den sogenannten Enkeltrickbetrug fordern Staatsanwaltschaften und Polizei im Südwesten, Verbindungsdaten zu speichern. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums zu einem Antrag aus der SPD Fraktion hervor. [ Quelle]
Am 2.März 2010 fällte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) das Urteil über die sogenannte Vorratsdatenspeicherung (VDS), die im Rahmen der Umsetzung einer entsprechenden EU Richtlinie am 01.01.2008 eingeführt worden war. Diese regelte, daß Telefon- und Internetverbindungsdaten zur Aufklärung von Straftaten und zur Gefahrenabwehr für mindestens 6 Monate auf Vorrat gespeichert wurden. Das Urteil des BVerfG erklärte die deutsche Umsetzung der Richtlinie für verfassungswidrig, meinte aber gleichzeitig, daß eine anlasslose Speicherung der Daten nicht per se gegen die Verfassung verstoßen müsse und eine neue gesetzliche Regelung unter bestimmten Vorraussetzungen verfassungsgemäß sein könne.
Eine dieser Bedingungen lautet:
Der Abruf und die unmittelbare Nutzung der Daten sind nur verhältnismäßig, wenn sie überragend wichtigen Aufgaben des Rechtsgüterschutzes dienen. Im Bereich der Strafverfolgung setzt dies einen durch bestimmte Tatsachen begründeten Verdacht einer schweren Straftat voraus.
Wenn die Polizei nun also die VDS als Instrument zur Bekämpfung des Enkeltrickbetrugs ansieht, kommen nur zwei Schlußfolgerungen in Frage. Erstens, daß die Strafverfolgungsbehörden eine komplett andere Auffassung als das BVerfG davon haben, was eine schwere Straftat ist, oder zweitens, daß die Polizei den Mißbrauch der Vorratsdaten schon fest eingeplant hat. Und zwar noch ehe ein solches Gesetz in neuer Fassung überhaupt existiert.
Vieles spricht für die zweite Vermutung, denn Bundesinnenminister Fiedrich hat in seinem Gegenentwurf zu Leutheusser-Schnarrenbergers Gesetzentwurf gar vorgesehen daß die Vorratsdaten auch zur Bekämpfung von schweren Ordungswidrigkeiten herangezogen werden sollen. Während man also noch darüber diskutieren kann, wie man schwere Straftaten definiert oder was das BVerfG damit eigentlich gemeint hat, sieht Friedrich also schon Ordnungswidrigkeiten für hinreichend, um der Polizei Zugriff auf die Verbindungsdaten zu gewähren. Daß Friedrich dies in ein Gesetz schreiben will, zeigt jedenfalls deutlich, daß sogar dem Innenminister die mißbräuchliche Verwendung der Daten eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint.
überhaupt sind unsere Law- an Order Politiker kein gutes Vorbild für die Beamten bei der Polizei. Der SPD Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy beispielsweise würde die Daten der VDS ohne jeden Skrupel sogar zur Identifizierung des Bestellers einer Plastikvagina heranziehen, die an ihn geschickt wurde.
Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen.
Ernst Benda (1925-2009) ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts
Sobald es die Vorratsdaten wieder gibt - und das dürfte spätestens nach der Bundestagswahl 2013 der Fall sein - garantiere ich, daß die Daten von der Polizei und anderen Behörden rechtswidrig genutzt werden. Die Massendatenabfragen von Dresden und Berlin sowie ähnliche Beispiele des Datenmißbrauchs bei der Polizei aus der jüngsten Vergangenheit zeigen, daß es bei der Polizei keinerlei Unrechtsbewußtsein gibt. Man ist als Polizist schließlich auf der guten Seite und verfolgt das hehre Ziel der Verbrechensbekämpfung. Da heiligt der Zweck schon auch mal das Mittel. Grund- bzw. Bürgerrechte werden bei der Polizei nur als Behinderung der Ermittlungstätigkeit wahrgenommen und bestmöglichst ignoriert. Rechtsübertretungen bei der Polizei bleiben ohnehin so gut wie immer straflos und werden von den Staatsanwaltschaften regelmäßig gedeckt.
Und nun nochmal konkret zum Enkeltrick. Da sicher kein Enkeltrickbetrüger so dumm sein wird, dafür ein auf seinen richtigen Namen angemeldetes und ordentlich registriertes Telefon zu benutzen, ist ja wohl klar, daß hier wieder mal nur auf die Tränendrüse gedrückt werden soll: Die armen Alten. Das eigentliche Interesse der Strafverfolgungsbehörden ist die möglichst breite überwachung und Kontrolle der Bevölkerung sowie die Möglichkeit der Rasterung und der Erstellung von Bewegungs- Kommunikations- und Persönlichkeitsprofilen Verdächtiger (und das können wir alle sein). Man kann mit der VDS vielleicht Gelegenheitsverbrechern, Urheberrechtsverletzern und Ebaytricksern auf die Schliche kommen. Die organisierte Kriminalität oder professionelle Verbrecher lassen sich von der VDS aber kaum beeindrucken: In der Zeit, als die VDS in Deutschland praktiziert wurde, war die Aufklärungsquote sogar niedriger als heute: Während der VDS lag die Aufklärungsquote im Jahr 2008 bei 54,8% und im Jahr 2009 bei 55,6%. Im März 2010 ordnete das BVerfG an, daß die VDS einzustellen ist und vorhandene Daten zu löschen(!) sind. Trotzdem stieg die Aufklärungsquote in diesem Jahr auf 56% an. [ Quelle]
22.06.2012 Update: Eigentlich sollte die Vorratsdatenspeicherung (VDS) ja helfen Terroristen zu fangen. Da sollte man meinen, daß Friedrich mit dem Hinweis auf die Enkeltrick-Betrügereien so ziemlich am untersten Level des Spektrums der Einsatzmöglichkeiten der VDS angekommen ist. Aber Friedrich schreckt nicht mal davor zurück, geschmacklose Äußerungen im Internet als Grund anzuführen, weshalb man die VDS dringend benötige: Während der letzten Tage war im Web eine heftige Diskussion darüber entbrannt, ob der Fußballspieler Özil überhaupt für die deutsche Nationalmannschaft spielen dürfe, solange er sich unter dem Hinweis auf seine türkische Abstammung weigert, vor dem Spiel die deutsche Nationalhymne zusammen mit seinen Mitspielern zu singen. Ob diese Diskussion nun legitim ist oder nicht, sei dahingestellt. Jedoch soll es im Rahmen der Diskussion zu rassistischen Äußerungen auf Twitter gekommen sein:
" Özil ist garantiert kein Deutscher!
Ein
Stück Papier ändert nicht die Abstammung "
Fragwürdig, ob hier überhaupt eine Straftat vorliegt oder ob es sich nicht eher um eine Geschmacklosigkeit handelt, wie man sie in Form von Sprüchen an den Wänden öffentlicher Toiletten kennt. Stammtischparolen und dumme Sprüche eben, die es außerdem nicht nur im bösen Internet gibt, sondern überall. Aber Friedrich läßt bekanntlich nichts anbrennen und meinte in einem Interview mit der neuen Osnarbrücker Zeitung, die Verwahrlosung der Umgangsformen im Internet sei erschreckend und leider stünden die Chancen schlecht, die Twitter-Täter zu stellen:
" Es gibt grundsätzlich Möglichkeiten, da die Täter im Netz Spuren hinterlassen. In vielen Fällen ist die Fahndung aber mangels Vorratsdatenspeicherung derzeit nicht Erfolg versprechend "
So der Minister. Wie soll man eine solche Äußerung denn anders verstehen, als daß Friedrich es durchaus für legitim hielte, die Vorratsdaten, wenn es sie denn momentan gäbe, auch für solch einen Mist zu nutzen? Da sollten die Richter in Karlsruhe doch schon mal die Ohren spitzen, denn die nächste Verfassungsklage kommt so sicher wie die nächste Vorratsdatenspeicherung.
Wichtig für uns alle ist vor allem die Botschaft: Wenn Friedrich wegen so einer Lappalie von einem Täter und Ermittlungen gegen diesen spricht und damit ernsthaft die Notwendigkeit VDS begründet, dann sollten wir in Zukunft unsere Meinung besser gar nicht mehr öffentlich kommunizieren. Sonst führt eine unbedachte und nicht von einem Anwalt vorab geprüfte Meinungsäußerung zu einer Hausdurchsuchung sowie der Beschlagnahme sämtlicher Hardware. Also Vorsicht nach der Wiedereinführung der VDS und Good by Artikel 5 GG ...