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Erstellt: | 20.08.2014 |
Aktualisiert: | 28.09.2014 - Link |
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Die Schlagzeile:
20.08.2014: Kampf gegen IS im Irak: Regierung will Waffen an die Kurden liefern
Nach langen Diskussionen beabsichtigt die Bundesregierung, Waffen für kurdische Kämpfer im
Irak zu liefern. Das entschied Kanzlerin Merkel mit Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministerin
von der Leyen.
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Quelle]
Deutschland gießt Öl ins Feuer
Man stelle sich eine Lagerhalle voller Feuerwerkskörper vor und irgendwer wirft ein brennendes Streichholz hinein. Überall knallt, zischt und blitzt es. Ein furchtbarer Lärm und gleißend helles Licht von lichterloh brennendem Metallstaub. Aber anstatt die Feuerwehr zu rufen und dem ganzen Pulverfaß aus dem Weg zu gehen, schüttet irgend ein [...] von oben noch Schwarzpulver hinein. Welche Bezeichnung würden sie diesem [...] geben? Vollpfosten? Idiot? Nein, das trifft es nicht, denn ein Idiot zeichnet sich dadurch aus, daß er es mangels Gehirnschmalz einfach nicht besser weiß.
Unseren Politikern darf man aber sehr wohl unterstellen, daß sie wissen, was sie tun. Nämlich folgendes: Sie liefern Waffen und anderes militärisches Gerät in eines der größten Kriesengebiete dieser Welt. Anstatt eine Löschdecke über die lodernde Bratpfanne zu werfen und die Flammen zu ersticken, gießen Merkel und von der Leyen reichlich Öl dazu und Steinmeier steht mit dem Blasebalg daneben und sorgt für genügend Sauerstoff. Sie nennen das Verantwortung in der Welt übernehmen und tun damit das, was Gauck erst kürzlich gefordert hatte. Obwohl, so ganz entspricht das ja nicht Gaucks Vorstellungen, denn er meinte damit eigentlich die unmittelbare Beteiligung an (Angriffs-) Kriegen in aller Welt. Aber sich selbst die Finger schmutzig machen, dazu können sich Merkel, von der Leyen und Steinmeier einfach (noch) nicht durchringen. Vielleicht ist die Vorstellung eines weiteren Kriegseinsatzes in der Bevölkerung ja (noch) nicht populär genug. Und vielleicht gießt man deshalb weiteres Öl ins Feuer, damit der Brand groß genug wird, daß der dumme deutsche Michel es endlich einsieht, daß man um den Krieg nicht mehr herumkommt und es wirklich keine andere Lösung mehr gibt.
Was der IS (Islamischer Staat) im Irak anrichtet, ist in der Tat sehr schlimm. Aber man muß sich auch fragen, woher diese radikalisierten Leute kommen. Wer hat bloß diesen Haß gegen die westliche Welt und die westliche Lebensweise gesät? Diesen Haß, der sich auch gegen die eigenen Landsleute richtet. Gegen die nämlich, die sich dem lockeren westlichen Lebensstil oder seinen moralischen Werten aus der Sicht dieser Fundamentalisten zu sehr annähern und ihrer Meinung nach vom Glauben abgefallen sind? Warum gibt es diese fundamentalistischen und menschenverachtenden Anhäger des Islam überhaupt? Diese Fragen sollten sich insbesondere die Amerikaner mal stellen, die dem Irak damals den Krieg erklärt haben und die humanitäre Katastrophe in diesem Land angerichtet haben. Aber ich fürchte, die sind damit überfordert und halten ihre Auslandspolitik nach wie vor für gut und richtig. Zumindest ist nicht feststellbar, daß sich unter Obama irgend etwas geändert hat, im Gegenteil, auch Friedensnobelpreisträger Obama kennt offenbar nur die Gewalt als Antwort auf alle offenen Fragen in dieser Welt.
9/11 kam sicher nicht aus heiterem Himmel, man entschuldige bitte dieses makabere Wortspiel an dieser Stelle. Der Terroranschlag auf die USA war nicht der kausalitätslose Anfang von etwas, sondern er war die Reaktion auf eine fehlgeleitete Auslandspolitik des selbsternannten Weltpolizisten Namens USA. Damit soll dieser Anschlag weder relativiert, noch verharmlost, gerechtfertigt oder gar gutgeheißen werden. Dennoch muß es erlaubt sein, auf die Tatsache hinzuweisen, daß Gewalt immer Gegengewalt auslöst und sich die Spirale immer weiter drehen und zuspitzen wird. Daß der Haß immer weiter zunehmen wird und die Lage immer weiter eskalieren wird, wenn nicht endlich einmal die Ursachen untersucht werden und sich an der Politik etwas wirklich Grundlegendes ändert.
Aber alles Lamentieren hilft hier nichts. Die USA zündeln weiter in der Welt herum und unsere Politiker in der Regierungsverantwortung machen munter mit. An die Kurden werden Waffen und militärische Ausrüstung geliefert und die Gegenseite IS bekommt Lösegeld. Geld, mit dem sich diese Fundamentalisten ebenfalls wieder viele neue Waffen besorgen können. Beide Seiten werden vom Westen auf diese Weise hochgerüstet. Die Al-Quaida haben beispielsweise rund 125 Millionen Euro Lösegeld von Europa und auch von Deutschland erhalten. Wieviel die IS-Miliz schon von Deutschland bekommen hat weiß man nicht. Ganz sicher aber ist eine Politik des Sich-erpressen-lassens nur ein Anzreiz, weitere Geiseln zu nehmen, womit man durchaus gerechtfertigt behaupten darf, daß eine erpressbare Politik mit schuld ist an jeder weiteren Entführung und somit auch am Tod dieser Geiseln.
Friedensnobelpreisträger (diesen Witz kann man gar nicht oft genug erwähnen!) Obama schickt Drohnen und Bomber in das Kriesengebiet und die IS-Miliz droht dafür mit Vergeltung. Obamas Schoßhündchen Merkel liefert Waffen und Gerät an die Kurden und Merkel muß wissen, daß auch deutschen Bürgern dafür demnächst angedroht werden wird, man werde sie in ihrem Blut ertränken. Mit anderen Worten muß der deutsche Bürger nach dem Willen von Frau Merkel unter Umständen sein Leben für die fehlgeleitete Politik der Amerikaner und der Deutschen opfern. Merkel, Steinmeier und von der Leyen werden mit ihrer Politik den Terrorismus nach Deutschland bringen und vielleicht hat das ständige Geplapper vom angeblichen Terrorismus in Deutschland nur dazu gedient, die Deutschen schon mal irgendwie darauf vorzubereiten. Womit ich wieder am Anfang des Artikels angekommen bin und die Frage hiermit beantworte: Nein, unsere Politiker sind keineswegs dumm. Sie wissen schon lange, daß der Westen im Islam Haß sät und damit den Terrorismus erntet.
Lieber Leser, falls sie anderer Meinung sind, werden Sie mich für einen Schwätzer halten und mir vorwerfen, daß es leicht ist, den moralischen Zeigefinger zu heben und daß auch ich bei allen Vorwürfen hier keine Lösung vorgeschlagen habe. Und das stimmt sogar. Die Lage ist inzwischen so verzwickt und praktisch aussichtslos, daß es eine einfache Lösung wohl nicht geben kann. Jedenfalls keine, die ein Durchschnittsbürger wie ich anbieten könnte. Ich weiß aber, daß die Spirale der Gewalt nicht beendet werden kann, indem man weitere Gewalt ausübt und weiter Öl ins Feuer gibt. Es ist keine Lösung, dem mutmaßlichen Schurken Lösegeld in Millionenhöhe zu zahlen und gleichzeitig die andere Seite militärisch hochzurüsten.
Ich bin erstaunt über das Ausmaß an Zustimmung, das der Isis in lokalen Zirkeln genießt, besonders unter jungen Leuten, teilweise auch unter Intellektuellen und Gelehrten [...] In Saudi Arabien gibt es viele Bürger, die die gleiche Orientierung und die gleichen Ideen haben wie diese Leute, und die Terrorakte gegen politische Regime und soziale Gruppen gutheißen
Jafar Alshayeb, schiitischer Publizist
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Quelle]
Daß es radikalisierte Islamisten überhaupt gibt, ist zweifellos die Schuld des Westens, insbesondere der USA. Und man bekommt sie nicht wieder los, indem man die selben Fehler immer und immer wieder macht. Tatsache ist jedenfalls, daß auch den radikalen Islamisten irgendwann einmal das Benzin ausgehen würde, daß die Munition einmal zur Neige ginge und auch die stabilste Kanone irgendwann kaputt geht und nichts mehr wert wäre, wenn es keinen Nachschub mehr gäbe. Die einfachste Lösung wäre daher eine riesige Käseglocke über dem Kriesenherd. Und das Geld, welches man jetzt in Waffenlieferungen steckt, wäre besser investiert in Maßnahmen, eine solche Käseglocke dicht zu halten.
Keine Waffen und kein Geld mehr. Nichts. Dann müßten die Islamisten mit bloßen Händen kämpfen und hätten nicht die leisteste Chance gegen die Übermacht des ganzen Volkes im Irak und in Syrien von der man ja behauptet, sie würde die Ideologie des IS ablehnen. Daß aber die IS Miliz noch immer genug Sympathisanten und Helfer hat, die sie mit reichlich Waffen und Geld ausstatten, ist ein deutliches Zeichen dafür, daß die radikalen Ansichten des IS in der Region eben durchaus in weiten Teilen der Bevölkerung populär sind (siehe Kasten) oder auf Sympathie stoßen. Und solange das so ist, wird der Westen dort unten sicher nichts ausrichten können. Geld oder Waffen werden den Konflikt nur noch verschärfen und unnötig verlängern. In den Köpfen der Menschen dort unten muß sich etwas ändern und diese Veränderung bzw. die Einsicht muß von innen kommen. Der Westen kann den islamischen Völkern nicht seine Werte und Moralvorstellungen aufdoktrinieren. Das hat noch nie funktioniert und wird auch dieses Mal nicht funktionieren. Im Gegenteil schürt diese - auch beim einfachen Bürger als anmaßend empfundene Einmischung in die inneren Angelegenheiten islamischer Staaten nur weiter den tief im Islam verwuzelten Haß auf uns Ungläubige und liefert den Islamisten damit nur eine gerne genommene Rechtfertigung für ihr barbarisches Treiben.
P.S.: Das Prinzip Käseglocke würde ich auch für den nahen Osten und überhaupt für alle Kriesengebiete empfehlen.